Schokorente

Meine jüngere Tochter hat sich gerade reichlich mit quadratischen Schokoladetafeln eingedeckt: Sie will unbedingt eines dieser T-Shirts haben, die den Träger oder die Trägerin schon von weitem als Liebhaber/-in einer bestimmten Schokoladensorte quadra qualifizieren. Und obendrein freiwillig für deren Hersteller Reklame laufen. Dafür müsste der doch eigentlich was zahlen? Im Gegenteil - meine Tochter muss Leistung erbringen, nämlich 16 Tafeln Schokolade innerhalb eines Monats essen. Dann bekommt sie am Monatsende gegen Einsendung der mit Klebepunkten gefüllten Sammelkarte ihr Schokoladen-T-Shirt. Wenn sie etwas länger braucht, drei Monate zum Beispiel, geht das auch. Nur muss sie dann nicht 16, sondern 32 Tafeln Schokolade essen.
Gutmütig, wie ich bin, habe ich ihr Hilfe zugesagt.
Hätte ich das nur gelassen! Denn seit heute hat sich die große Tochter überlegt, dass sie auch so ein Schokolade-T-Shirt haben will. Mein Mann wird uns zwar im Rahmen seiner (nicht geringen) Möglichkeiten unterstützen, aber trotzdem habe ich Zweifel, ob das klappt mit den T-Shirts. Es gibt sie nämlich nur in S, M und L. Ich habe ein paar Minuten überlegt, ob ich dem Hersteller auch eine volle Sammelkarte schicken soll und dazu anfragen, ob er nicht mir zuliebe ein T-Shirt in XXXL fertigen lassen könnte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich die einzige bin, die nach Ablauf der Sammelfrist von 1 Monat / 16 Tafeln oder drei Monaten / 32 Tafeln Bedarf hat.
Dann habe ich mich aber doch für den 1-Kilo-Lindt-Goldhasen entschieden. "Der Goldhase in Lebensgröße, 1 kg Schokolade, dekorativ verpackt in einer Kunststoffbox" wird vollmundig versprochen (ausnahmsweise passt das Adjektiv). Und Alexander ist sogar der Meinung, das sei das ideale Geschenk für Frauen zwischen 40 und 99. Da passe ich ganz gut ins Profil. Das ist auch das einzige Profil, das ich für lange Zeit haben werde, wenn ich diesen Hasen verspeist hab.
Übrigens kann man bei der quadratischen Schokoladenfirma auch was gewinnen, eine Schokoladenrente nämlich! Ein Leben lang 365 Tafeln Schokolade im Jahr, wird da VOLLMUNDIG versprochen! (Wer länger als, sagen wir, fünf Jahre durchhält, wird womöglich vors Firmentor gerollt und als Beweismittel ausgestopft.)
Obwohl, es gibt ja auch richtig dünne Schokoladenfreaks. Wenn ich da an Johnny Depp als Charlie Wonka denke ... was wollte der eigentlich damit beweisen?

Fragen über Fragen. Immerhin habe ich beim Schreiben dieses Eintrags für einen neuen Klebepunkt auf der Sammelkarte der Kleinen gesorgt. Der Gerechtigkeit halber muss nun noch eine zweite Tafel geopfert werden, die Große soll auch noch einen Klebepunkt bekommen. Und morgen früh darf mich der erste Bloggast notschlachten.

Blubbern als Kunst!

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(Meridian 2/2012)

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