Tut, tut, tut.
Was bringt das jetzt eigentlich, könnte man fragen. Gestern las ich eine Anleitung zum Spinnen mit Handspindel, was noch um einiges langsamer vor sich geht als am Spinnrad. Ja, was bringt das, warum spinnt sie mit Handspindel, wo es mit Spinnrad dreimal schneller geht? Oder kauft sich gleich fertiges Garn, das geht noch schneller? Oder wo wir schon mal dabei sind, warum kauft sie die Kleidung nicht fertig?
Ich habe seit ein paar Monaten ein Buch über Kumihimo hier liegen, über die Kunst des Kordelknüpfens also, besonders gepflegt in Japan, weil die sich dort ihre Kampfanzüge damit zubinden. Auch in diesem Buch wird die rhetorische Frage nach dem Wozu gestellt. Und wird beantwortet mit dem Hinweis auf Kordelknüpfer, die ihre Ergebnisse überhaupt nie zu irgendwas gebrauchen, sondern nur Proben knüpfen und in eine Schublade legen.
Wozu das?
Mir fällt in diesem Zusammenhang immer eine Passage aus "Ediths Tagebuch" von Patricia Highsmith ein - die Dame ist eine meiner großen Schreibvorbilder. Ihre stolze Hausfrau Edith schreibt in ihr Tagebuch: "Dahlien pflanzen, indem man sie wie Bomben fallen lässt."
Es gibt vielerlei Arten, etwas zu tun, und dort, wo ich tue und mache, sehe ich immer wieder Menschen, die ohne Blick auf ein Ergebnis tun. Die Schafe pflegen, füttern und scheren, obwohl es für die Wolle oft keine Abnehmer mehr gibt; die Vliese werden verschenkt oder vermüllt. Menschen, die komplizierte mittelalterliche Handwerksmethoden hochhalten (ich sah mal so einen Schmied in Meersburg - und merkte mir: KEINE Handschuhe! Die verführen bloß zum Leichtsinn!) oder sich mit der Ausbildung von Packziegen beschäftigen. Die Wolle mit Pflanzen färben oder ihre Socken in Nadelbindung herstellen, obwohl die teuflisch schwer zu fertigen und dann noch nicht mal bequem sind. Und trotzdem geht so viel verloren; neulich las ich in einem Handarbeitslexikon, dass viele Spitzentechniken aussterben, obwohl die Vorbilder aus alter Zeit in den Museen liegen - nur weiß niemand mehr, wie sie im einzelnen hergestellt wurden.
Etwas tun ohne Ergebnis. Nur um es zu tun.
Ich habe seit ein paar Monaten ein Buch über Kumihimo hier liegen, über die Kunst des Kordelknüpfens also, besonders gepflegt in Japan, weil die sich dort ihre Kampfanzüge damit zubinden. Auch in diesem Buch wird die rhetorische Frage nach dem Wozu gestellt. Und wird beantwortet mit dem Hinweis auf Kordelknüpfer, die ihre Ergebnisse überhaupt nie zu irgendwas gebrauchen, sondern nur Proben knüpfen und in eine Schublade legen.
Wozu das?
Mir fällt in diesem Zusammenhang immer eine Passage aus "Ediths Tagebuch" von Patricia Highsmith ein - die Dame ist eine meiner großen Schreibvorbilder. Ihre stolze Hausfrau Edith schreibt in ihr Tagebuch: "Dahlien pflanzen, indem man sie wie Bomben fallen lässt."
Es gibt vielerlei Arten, etwas zu tun, und dort, wo ich tue und mache, sehe ich immer wieder Menschen, die ohne Blick auf ein Ergebnis tun. Die Schafe pflegen, füttern und scheren, obwohl es für die Wolle oft keine Abnehmer mehr gibt; die Vliese werden verschenkt oder vermüllt. Menschen, die komplizierte mittelalterliche Handwerksmethoden hochhalten (ich sah mal so einen Schmied in Meersburg - und merkte mir: KEINE Handschuhe! Die verführen bloß zum Leichtsinn!) oder sich mit der Ausbildung von Packziegen beschäftigen. Die Wolle mit Pflanzen färben oder ihre Socken in Nadelbindung herstellen, obwohl die teuflisch schwer zu fertigen und dann noch nicht mal bequem sind. Und trotzdem geht so viel verloren; neulich las ich in einem Handarbeitslexikon, dass viele Spitzentechniken aussterben, obwohl die Vorbilder aus alter Zeit in den Museen liegen - nur weiß niemand mehr, wie sie im einzelnen hergestellt wurden.
Etwas tun ohne Ergebnis. Nur um es zu tun.
schmollfisch - 9. Mai, 00:53