Eine wahre Geschichte und eine Frage an euch ...
Der Wickel
Eine wahre Geschichte
Schau dir bloß mal diesen Halswickel an.
Reine Rheumawolle. Mein Weihnachtsgeschenk! Von Kurt. Nicht das, was ich mir zu Weihnachten gewünscht hätte … aber ich hatte Halsschmerzen, so was von Halsschmerzen, das stellst du dir nicht vor. Am Samstag vor Weihnachten, ausgerechnet am Samstag, kam auch noch Schüttelfrost dazu und Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen … abends um sechs lag ich auf dem Sofa, zitterte und schwitzte, alles tat mir weh, und übel war mir auch. Und dazu dieser fürchterlich wunde Hals. Der Kurt brachte mir ein Fieberthermometer – ich hatte 40 Grad. So hohes Fieber hatte ich überhaupt noch nie.
Der Kurt hat mich in eine Decke gewickelt und zum Notdienst gebracht. Gut ist er ja, der Kurt. Im Wartezimmer saßen fünf Leute. Ich musste mich auf einen Stuhl setzen und vor mich hinzittern.
Und das drei Stunden lang. Drei Stunden! Der Kurt wollte unbedingt eine rauchen und ging weg. Als er so gegen neun Uhr zurückkam, saß ich immer noch da und zitterte. „Na, das muss ja ein richtig guter Arzt sein“, meinte der Kurt, „wenn er sich für jeden Patienten eine halbe Stunde Zeit nimmt!“
Dann wurde ich endlich aufgerufen. Im Sprechzimmer – musste ich erst noch mal warten. Aber nach zehn Minuten kam der Arzt dann rein. Ein junger, aber schon mit Glatze. Und mit einer Brille, die auf der einen Seite rot und auf der anderen blau gerändert war.
Ich musste noch mal Fieber messen, er fühlte mir den Puls und guckte in meinen Hals. Das dauerte er zwei Minuten. Dann guckte er auf die Uhr. Wahrscheinlich wollte er nach Hause und den Baum schmücken oder so. Jedenfalls sagte er: „Gute Frau, trinken Sie Zwiebelsaft, dann geht das alles weg!“
Mir fiel darauf keine Antwort ein. Wahrscheinlich guckte ich ziemlich begriffsstutzig. Er fing also an zu erklären, wie ich die Zwiebel ansetzen sollte, mit viel Zucker, und dann den Saft trinken. Ich wollte zuhören, aber mir war nach dem langen Warten so wirr und komisch, dass ich nicht alles mitbekam. „Soll ich denn nichts einnehmen?“, fragte ich.
„Sie können als Ergänzung Pulmoll lutschen!“, sagte er. „Und machen Sie sich einen Wickel um den Hals. Aus Angorawolle!“
Er fing dann an, von den Angorakaninchen seiner Schwägerin zu erzählen, aber ich konnte nicht mehr zuhören. Ich ging zur Tür und rief nach Kurt, damit er mir zum Auto half.
Zu Hause legte ich mich ins Bett, und der Kurt brachte mir einen heißen Tee.
Zwiebel hatte ich keine im Haus.
Aber zu Weihnachten bekam ich dann vom Kurt diesen Wickel.
Gut ist er ja, der Kurt.
(Rhöner Literaturwerkstatt, 19.01.2008)
----------------------------------
Schmollfisch meldet sich zurück
mit einem herzlichen Dankeschön für all die guten Wünsche ... und hat gleich ein Fräglein an die lieben Gäste :-)
Eine mir sehr nahe stehende Person möchte gern bloggen. Thema des Blogs sollen, neben Alltäglichem und Persönlichem, vor allem selbst gemalte Bilder und Backrezepte sein.
Wie sollte ein solches Blog heißen, damit auch Leute kommen und gucken?
Hier eine kleine Namensauswahl ... alle mit Bäumchen!
Bröselbäumchen
Schneebäumchen
Knupperkirschbäumchen
Tuschebäumchen
Ingwerbäumchen
Teebäumchen
Zimtbäumchen
Mandelbäumchen
Welches Bäumchen gefällt euch am besten?
Vielen Dank für eure Meinungen.
Mit herzlichen Grüßen vom schmollfisch Anna!
Eine wahre Geschichte
Schau dir bloß mal diesen Halswickel an.
Reine Rheumawolle. Mein Weihnachtsgeschenk! Von Kurt. Nicht das, was ich mir zu Weihnachten gewünscht hätte … aber ich hatte Halsschmerzen, so was von Halsschmerzen, das stellst du dir nicht vor. Am Samstag vor Weihnachten, ausgerechnet am Samstag, kam auch noch Schüttelfrost dazu und Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen … abends um sechs lag ich auf dem Sofa, zitterte und schwitzte, alles tat mir weh, und übel war mir auch. Und dazu dieser fürchterlich wunde Hals. Der Kurt brachte mir ein Fieberthermometer – ich hatte 40 Grad. So hohes Fieber hatte ich überhaupt noch nie.
Der Kurt hat mich in eine Decke gewickelt und zum Notdienst gebracht. Gut ist er ja, der Kurt. Im Wartezimmer saßen fünf Leute. Ich musste mich auf einen Stuhl setzen und vor mich hinzittern.
Und das drei Stunden lang. Drei Stunden! Der Kurt wollte unbedingt eine rauchen und ging weg. Als er so gegen neun Uhr zurückkam, saß ich immer noch da und zitterte. „Na, das muss ja ein richtig guter Arzt sein“, meinte der Kurt, „wenn er sich für jeden Patienten eine halbe Stunde Zeit nimmt!“
Dann wurde ich endlich aufgerufen. Im Sprechzimmer – musste ich erst noch mal warten. Aber nach zehn Minuten kam der Arzt dann rein. Ein junger, aber schon mit Glatze. Und mit einer Brille, die auf der einen Seite rot und auf der anderen blau gerändert war.
Ich musste noch mal Fieber messen, er fühlte mir den Puls und guckte in meinen Hals. Das dauerte er zwei Minuten. Dann guckte er auf die Uhr. Wahrscheinlich wollte er nach Hause und den Baum schmücken oder so. Jedenfalls sagte er: „Gute Frau, trinken Sie Zwiebelsaft, dann geht das alles weg!“
Mir fiel darauf keine Antwort ein. Wahrscheinlich guckte ich ziemlich begriffsstutzig. Er fing also an zu erklären, wie ich die Zwiebel ansetzen sollte, mit viel Zucker, und dann den Saft trinken. Ich wollte zuhören, aber mir war nach dem langen Warten so wirr und komisch, dass ich nicht alles mitbekam. „Soll ich denn nichts einnehmen?“, fragte ich.
„Sie können als Ergänzung Pulmoll lutschen!“, sagte er. „Und machen Sie sich einen Wickel um den Hals. Aus Angorawolle!“
Er fing dann an, von den Angorakaninchen seiner Schwägerin zu erzählen, aber ich konnte nicht mehr zuhören. Ich ging zur Tür und rief nach Kurt, damit er mir zum Auto half.
Zu Hause legte ich mich ins Bett, und der Kurt brachte mir einen heißen Tee.
Zwiebel hatte ich keine im Haus.
Aber zu Weihnachten bekam ich dann vom Kurt diesen Wickel.
Gut ist er ja, der Kurt.
(Rhöner Literaturwerkstatt, 19.01.2008)
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Schmollfisch meldet sich zurück
mit einem herzlichen Dankeschön für all die guten Wünsche ... und hat gleich ein Fräglein an die lieben Gäste :-)
Eine mir sehr nahe stehende Person möchte gern bloggen. Thema des Blogs sollen, neben Alltäglichem und Persönlichem, vor allem selbst gemalte Bilder und Backrezepte sein.
Wie sollte ein solches Blog heißen, damit auch Leute kommen und gucken?
Hier eine kleine Namensauswahl ... alle mit Bäumchen!
Bröselbäumchen
Schneebäumchen
Knupperkirschbäumchen
Tuschebäumchen
Ingwerbäumchen
Teebäumchen
Zimtbäumchen
Mandelbäumchen
Welches Bäumchen gefällt euch am besten?
Vielen Dank für eure Meinungen.
Mit herzlichen Grüßen vom schmollfisch Anna!
schmollfisch - 20. Jan, 20:16