Wie wär's mit einem kleinen Ausritt?
Irgendwann hat es in meiner Familie ein richtiges Fury-Buch zum Lesen gegeben. Vermutlich gehörte es meinem Bruder. Als ich die alten Kinderbücher aus dem Speicher räumte, habe ich danach gesucht; es blieb ebenso unauffindbar wie mein Kater Mikesch-Buch. Aber manches prägt sich unauslöschlich ins kindliche Gehirn, auch wenn man das ganze Drumrum längst vergessen hat. Im Haushalt von Jim, Pete und Joey gab es einen Gast namens Red Baker, der auf der Farm aushalf oder es vielmehr versuchte. Er spielte recht schön Hillbillie-Balladen auf der Gitarre, war aber zu dumm, aufrecht auf einem Pferd zu sitzen. Red Baker verfolgte eine Geldfälscherbande, die ihr Unwesen in der Gegend trieb. Natürlich sprach er nicht offen darüber. Als Jim ihm den ersten Lohn auszahlte, besah er sich sogar misstrauisch die Dollarscheine und fragte, ob er denn sicher sein könnte, dass die nicht aus der Werkstatt der Geldfälscher stammten. Jims Antwort: "Da kannst du sicher sein. Ich habe das Geld selbst letzte Nacht auf meiner privaten Druckerpresse gedruckt."
Ich erinnere mich so gut daran, dass ich sogar noch weiß, wo der Zeilenumbruch war: "ge-druckt" war getrennt.
Wann habe ich das gelesen? Ich kann nicht älter als acht Jahre gewesen sein, eher sogar jünger. Denn ich weiß noch genau, dass ich den Witz nicht verstand. Ich dachte, es gehöre irgendwie zum System, dass gesetzestreue american citizen eine Druckerpresse im Keller haben, auf der sie Geld drucken, wenn sie welches brauchen. Mir kamen nie irgendwelche Zweifel, dass dieses System funktionierte. Natürlich hatten wir selbst zu Hause keine Möglichkeit, Geld zu drucken, obwohl mein Papa Bänker war. In dieser Hinsicht war das deutsche System dem amerikanischen unterlegen.
Die Geschichte liegt in meinem Hinterkopf als etwas, was so stimmt. Gestern abend (übrigens während einer Fernsehdiskussion über die deutsche Steuermoral und die Vorbildfunktion von Großverdienern) fiel sie mir wieder ein, und heute abend, über vierzig Jahre später, rückte mein Bewusstsein sie endlich gerade: Jim hat einen Witz gemacht.
Höhö.
Ich erinnere mich so gut daran, dass ich sogar noch weiß, wo der Zeilenumbruch war: "ge-druckt" war getrennt.
Wann habe ich das gelesen? Ich kann nicht älter als acht Jahre gewesen sein, eher sogar jünger. Denn ich weiß noch genau, dass ich den Witz nicht verstand. Ich dachte, es gehöre irgendwie zum System, dass gesetzestreue american citizen eine Druckerpresse im Keller haben, auf der sie Geld drucken, wenn sie welches brauchen. Mir kamen nie irgendwelche Zweifel, dass dieses System funktionierte. Natürlich hatten wir selbst zu Hause keine Möglichkeit, Geld zu drucken, obwohl mein Papa Bänker war. In dieser Hinsicht war das deutsche System dem amerikanischen unterlegen.
Die Geschichte liegt in meinem Hinterkopf als etwas, was so stimmt. Gestern abend (übrigens während einer Fernsehdiskussion über die deutsche Steuermoral und die Vorbildfunktion von Großverdienern) fiel sie mir wieder ein, und heute abend, über vierzig Jahre später, rückte mein Bewusstsein sie endlich gerade: Jim hat einen Witz gemacht.
Höhö.
schmollfisch - 21. Feb, 00:37