Stöckchen Nummer zwei

... von bröselbäumchen:


4 jobs I've done:

Ich habe mit 18 für die PX-Läden in Gießen Lieferungen zusammengestellt. Das hat großen Spaß gemacht. Einmal bestand die ganze Anforderungsliste nur aus einer einzigen Nagelschere ... da hab ich den größten Karton hergenommen und die Nagelschere mit Klebeband an die Innenseite der oberen Kartonklappe geklebt. Ein Wunder, dass das keinen Ärger gab. Ach ja, und wie man die Besen (die in Stiel und Bürste getrennt angeboten wurden) zu "picken" hatte, stand auf einem Schild daneben: "Pick the broom with the handle", zu deutsch: "Pick den Besen mit dem Handel".
Zweiter Job: Für die Gemeinde, in der ich als Studentin wohnte, in den öffentlichen Anlagen Unkraut gerupft.
Dritter Job: Für meinen Bruder, der eine kleine Softwarefirma hatte, in der Bronzezeit des Computers Pixelbuchstaben gebaut. Damals hatte man als User noch Basic zu lernen.
Vierter Job: Für Handarbeitsläden gestrickt, 100 Mark pro Pulli. Würde ich heute für diesen Preis nicht mehr machen.
Das waren wohlgemerkt alles Ferien- oder Nebenjobs; nichts, womit ich meinen Lebensunterhalt bestritten habe. Ich war jung und brauchte das Geld ...


4 movies I've seen:

Ich gehe nicht gern ins Kino, da schlafe ich immer ein, und das lange Stillsitzen bekommt mir nicht. (Das gleiche Problem habe ich in der Oper und im Konzert, und das ärgert mich wirklich.)
Als Zola-Verehrerin war ich in "Germinal", es lief nur einmal im Nachtprogramm und ich war stocksauer über einen Idioten, der vor mir saß und die ganze Zeit wie blöd lachte.
Mit Sophilina in "La Veuve de Saint-Pierre" im französischen Original. Mein Französisch ist armselig, aber sie hat mir das Wichtigste ins Ohr gezischelt ...
Vor Jahren war ich mit der Familie im Futuroscope in der Nähe von Poitiers. Ha, das war ein Ding. 3D-Filme - absolut genial, ich denke noch gern daran zurück, so gefesselt war ich noch nie im Kino.
Den Herrn der Ringe habe ich natürlich mit der Familie abgedient. Das war Pflicht und ich fand es wunderbar. Aber ansonsten gehe ich grade mal so 1x pro Jahr ins Kino.


4 places I've been:

Granada. Andere scheinen große Probleme damit zu haben, in die Alhambra reinzukommen, wir mussten nur eine halbe Stunde anstehen (das war in der Osterwoche, vielleicht waren alle anderen Leute in Prozessionen?).



UND die Nachtigallen am Flussufer. UND der Nebel und Schnee oben in der Sierra, während unten meerwärts die Zitronenbäume blühten.
Zweimal wankte ich auf dem Untergrund, besoffen vor Glück. Das war dann, wenn ich auf einem Gipfel stand und auf allen Seiten rundum war Meer. Das erste Mal war auf Korsika, auf einem Gipfel im Norden; da war zwar im Süden kein Meer, aber sonst rundherum und ein wahnsinniger Wind. Das zweite Mal war dieses Jahr auf Madeira, und das war faszinierend - ich stand im Mastkorb, wie auf der fliegenden Insel Laputa. Wolken ringsum - und in der Tiefe Meer.
In Portugal habe ich die schönsten Wälder meines Lebens gesehen. Der schönste überhaupt war Bucaco. Ich muss mal die Bilder suchen ...
Es fällt mir schwer, jetzt den definitiv vierten und letzten Platz zu nennen, aber es ist vermutlich Barcelona. Irgendwo habe ich hier im Blog ein Gedicht darüber. Man besucht eine Stadt zwei-, dreimal - es ist halt eine Stadt, interessant zu gucken, sehenswert. Dann kommt man das vierte Mal hin - und plötzlich ist etwas Neues hinzugekommen - man hat begonnen, den Ort zu lieben. Man muss dann nicht unbedingt immer wieder hin, aber es ist ein Heimatort geworden; man war nicht nur dort, sondern hat auch etwas dagelassen.



4 TV-programmes I watch:

Ich gucke fast nur Spielfilme und manchmal eine Krimisendung - ich liebe Krimis.
Ich habe eine Vorliebe für Horrorfilme und bleibe noch sitzen, wenn der Rest der Familie längst abgehauen ist - nägelkauend und ans Sofakissen geklammert, aber ich bleibe sitzen ...
Also, TV-Programme: Ich gucke Tatort. Am liebsten die Sawatzki, Ulrike Folkerts und Eva Mattes. Letztere gibt es leider viel zu selten.
Ich gucke DSDS-Casting. Da kann ich mich schlapplachen. Die Mottoshows interessieren mich nicht mehr, irgendwann sehen die Kandidaten alle gleich aus - wenn sie durch die Stylingmühle gelaufen sind - aber die Castings sind witzig.
Wenn ich irgend kann, gucke ich Opern. Danach forste ich immer die TV-Zeitung durch. Besonders gern mag ich die Aufzeichnungen vom Festival in Aix-de-Provence. Wenn es denn mal eine gibt. Viiiiiel zu selten. Bei den Salzburgern gucke ich aber auch immer, was läuft - bitte immer wieder Mozart.
Darf ich noch was nennen, was ich wiederhaben will? Das literarische Quartett! BITTE!


4 favourite foods:

Nichts geht über de Geschmackskombination von Fleisch mit Brot. Daneben eine Riesenschüssel Salat mit Schafskäse.
Käsesahnetorte - jede Menge. Am liebsten mit Ananas.
Ananas überhaupt und grüne Trauben. (Irgendjemand hat mir mal erzählt, dass letztere blutverdünnend wirken - erheblich mehr als Aspirin. Und somit gut gegen Kopfweh wären.)
Kartoffelchips. I hate to say it. Gott sei Dank gibt es eine Lightversion, die üblichen fettreichen vertrage ich nämlich nicht mehr. Aber als Teenager konnte ich zwei Famlienpackungen an einem Abend weghauen.


4 places I'd rather be:

Das ist sehr schwer. Ich sehne mich oft an Orte zurück, mag aber gleichzeitig nicht mehr hingehen, weil ich weiß, dass sie nicht mehr dieselben sind.
Auf Korsika - Porto, Westküste - gab es einen Zeltplatz, der sehr hoch lag; im Tal darunter war ein Wäldchen. Da fingen jeden Morgen um fünf Uhr früh ALLE Vögel gleichzeitig an zu singen. Ich war immer pünktlich fünf Minuten davor wach. (Ohne Wecker.) Das war in den Siebzigern. Irgendwann in den Neunzigern habe ich eine Verlegerin kennen gelernt, die auf Korsika wohnt - nur per Mailkontakt. Sie hat mich dringend davor gewarnt, in den Ferien wiederzukommen. Es sei nicht mehr so wie früher. Vermutlich wäre es besser für mich, ich käme gar nicht mehr dahin zurück und behielte es so, wie es war.
Ich möchte gern noch mal nach Salamanca. (Auch darüber muss in den Tiefen des Blogs ein Gedicht herumliegen.) Und Toledo gleich mit.
Ein Ort, wo ich noch nicht war und unbedingt hin will: Madrid. Ich will Goyas Bilder im Prado sehen.
Was mich bei einer dieser üblichen Reisesendungen im Privatfernsehen beeindruckt hat, war die Stellungnahme eines Deutschen (mit sächsischem Akzent), der immer wieder nach Mexiko fährt: "Denen geht es so schlecht, verglichen mit uns! Und die lachen trotzdem ununterbrochen!"
Tja, ich weiß nicht. Ich möchte schon gern ... aber ich bin nicht gern außerhalb Europas. Die totale Fremde macht mir Angst.

Ich werfe das Stöckchen nicht weiter. Oder doch. Bitte SuMuze.

Blubbern als Kunst!

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"Es gibt in der geistigen Welt weitaus mehr Gnade, als sich der Mensch vorstellen kann."
(Meridian 2/2012)

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