Konjunktivitis
Das Wort Köhlenhydrate (gefunden in einer Bio-Klassenarbeit der Jahrgangsstufe 5) hat mich darauf gebracht, wie ich nun endlich wirksam und dauerhaft Diät halte: Ich leite meine Nahrungsaufnahme in einen Zustand des Dauerkonjunktivs über. Das heißt, ich esse keine Kohlenhydrate mehr, die machen ja dick; ich esse nur noch Köhlenhydrate, Fätte und Pröteine; ich esse oder vielmehr ich äße Kartöffelchüps, Gümmibärchen, Brätwürst mit Pömmes und Mäjö und nichts davon schlägt an, weil alles ja nur in der Möglichkeitsform steht. Sozusagen keine Nahrung, sondern das Hölögrämm von Nahrung. Schököläde, Schwärzwälder Törte, Cröissänts, Serränoschünken, die wunderbare Schäfsälämi aus dem Vögelsberg schrecken mich nicht mehr und sogar das Gläs Rötwein däzü ist kein Problem. Irgendwann bin ich selber dermaßen unwürklich möglich, dass ich mich äbends nach dem lätzten Bür auflöse. Dann bin ich endlich so, wie ich schon immer sein wollte: dunn.
schmollfisch - 28. Mai, 00:22