Defenestration
Meine Tochter hat den Eindruck, dass in Prag besonders viele Leute aus dem Fenster fallen oder gefallen werden. Wikipedia verzeichnet immerhin drei Prager Fensterstürze und bemerkt dazu: "Fensterstürze, auch Defenestration genannt, kamen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit mehrmals vor. Sie stellten eine Form der Gewalt dar, die zwischen Feme (oft mit vorangehender formeller „Verurteilung“ durch die Ausführenden), Gottesurteil und gemeinschaftlich begangenem Mord steht."
Einen nichtoffiziellen weiteren Fenstersturz vermerkt Radio Tschechien. Schon 1483 warfen Prager Bürger den Bürgermeister Klobouk aus dem Fenster des Rathauses, "nach böhmischen Brauch", wie es heißt. Es muss also was dran sein an der Prager Gefahr. Dieser Fenstersturz ist zeitlich gesehen der eineinhalbte, da er zwischen dem ersten und dem zweiten offiziellen stattgefunden hat.
An anderer Stelle bemerkt Wikipedia zu Bohumil Hrabal, einem der wichtigsten tschechischen Autoren des 20. Jahrhunderts, sein Ableben stelle so etwas wie den vierten Prager Fenstersturz dar (nach unserer Rechnung also den fünften). Hrabal soll beim Taubenfüttern aus einem Fenster im fünften Stock gefallen sein. Der Nächste, der rausfällt, wird also nach dem Gesetz der Serie möglicherweise aus dem sechsten Stock fallen. Oder auch nicht.
Meine Recherche hat übrigens das Randergebnis gezeitigt, dass in Prag unverhältnismäßig viele britische Touristen wegen Verlust ihrer Pässe das Konsulat belästigen. Ich würde vorschlagen, guckt doch erst mal unter eurem Fenster nach.
Krönung meiner Nachforschung: Die Häufung von Fensterstürzen hat in Prag zu dem Sprichwort geführt, dass man Politik am besten im Souterrain mache. Aus dem Kellerfenster fallen hat bekanntlich meistens sowenig tödliche Folgen, wie sich hinter den Zug zu schmeißen.
Die weiterführende Überlegung meiner Tochter, dass das berühmte böhmische Gulasch irgendwie Folge der Fensterstürze sein könnte, will ich an dieser Stelle nicht vertiefen, aber sie bekommt einen Platz in der Vitrine für gewagte Thesen.
Einen nichtoffiziellen weiteren Fenstersturz vermerkt Radio Tschechien. Schon 1483 warfen Prager Bürger den Bürgermeister Klobouk aus dem Fenster des Rathauses, "nach böhmischen Brauch", wie es heißt. Es muss also was dran sein an der Prager Gefahr. Dieser Fenstersturz ist zeitlich gesehen der eineinhalbte, da er zwischen dem ersten und dem zweiten offiziellen stattgefunden hat.
An anderer Stelle bemerkt Wikipedia zu Bohumil Hrabal, einem der wichtigsten tschechischen Autoren des 20. Jahrhunderts, sein Ableben stelle so etwas wie den vierten Prager Fenstersturz dar (nach unserer Rechnung also den fünften). Hrabal soll beim Taubenfüttern aus einem Fenster im fünften Stock gefallen sein. Der Nächste, der rausfällt, wird also nach dem Gesetz der Serie möglicherweise aus dem sechsten Stock fallen. Oder auch nicht.
Meine Recherche hat übrigens das Randergebnis gezeitigt, dass in Prag unverhältnismäßig viele britische Touristen wegen Verlust ihrer Pässe das Konsulat belästigen. Ich würde vorschlagen, guckt doch erst mal unter eurem Fenster nach.
Krönung meiner Nachforschung: Die Häufung von Fensterstürzen hat in Prag zu dem Sprichwort geführt, dass man Politik am besten im Souterrain mache. Aus dem Kellerfenster fallen hat bekanntlich meistens sowenig tödliche Folgen, wie sich hinter den Zug zu schmeißen.
Die weiterführende Überlegung meiner Tochter, dass das berühmte böhmische Gulasch irgendwie Folge der Fensterstürze sein könnte, will ich an dieser Stelle nicht vertiefen, aber sie bekommt einen Platz in der Vitrine für gewagte Thesen.
schmollfisch - 6. Jan, 19:14