Wise Haydn aus Entenhausen

"Wenn man nicht aus Erfahrung wüsste, dass es auch nicht das Wahre ist, wenn man alles weiß, würde man’s nicht glauben."

(Tick, Trick oder Track - konnte ich auf dem Bild nicht erkennen.)

Schaut mal ...

... wer immer mag, es lohnt sich, finde ich:

">>

Einen herzlichen Dank an alle Beteiligten, das gefällt mir unheimlich gut! Bin stolz, die Vorlage dafür gegeben haben zu dürfen :o)

Der Bild-Hauer ...

Sei Ewald in Frührente ist – warum auch immer, behindert ist er eigentlich nicht, oder er ist jedenfalls jetzt nicht mehr behindert, als er es von jeher war – seit Ewald also in Frührente ist, hat er sich ein neues Hobby zugelegt. Er baut Holzskulpturen. Ich vermute, er hat einen Waldbesitzer im Bekanntenkreis, der ihm Baumstämme schickt, jedenfalls lagern vor Ewalds Haus jede Menge Baumstämme auf dem Bürgersteig und daneben ist sein Arbeitsplatz. Ich kann es formulieren wie ich will, es läuft immer auf die bittere Wahrheit hinaus: Ewald baut Holzskulpturen auf dem Bürgersteig.

Früher hat er angeblich hinten in seinem Garten gearbeitet. So lautet das Gerücht. Mitbekommen habe ich davon nichts. Jedenfalls soll die Ewaldine gemeutert haben, dass ihre Blumen voller Holzspäne sind und sie jeden Salatkopf viermal waschen muss. Und die Nachbarn nach hinten, hört man, haben sich auch beschwert, aber da weiß ich wie gesagt nicht sicher. Jetzt steht Ewald auf dem Bürgersteig. Er baut seinen Baumstamm vor sich auf, hochkant, und beginnt, eine Skulptur daraus zu machen. Dabei geht er vor wie in dem alten Bildhauerwitz: Wenn er etwa eine Eule haben will, nimmt er seine Säge in die Hand und sägt alles weg, was nicht nach Eule aussieht.

Jetzt ist das Stichwort „Säge“ gefallen. Ja, es ist leider an dem, dass Ewald eine Säge hat. Sie ist benzinbetrieben, sie kreischt, rattert, dröhnt und stinkt. Sie KREISCHT. Und RATTERT. Und STINKT. Ewald selbst trägt Schutzbrille und Ohrstöpsel und merkt in seiner schöpferischen Raserei vermutlich nicht viel von dem Lärm. Dafür merke ich um so mehr. Wenn ich morgens die Kübelpflanzen auf meiner Terrasse gegossen habe, ist gleich danach schon das erste Aspirin fällig, weil mir der Kopf dröhnt. Manchmal will Ewald mittags etwas essen und verlässt den Bürgersteig, dann kann ich auch auf meiner Terrasse etwas essen oder einen Kaffee trinken. Dann legt die Säge wieder los und ich muss schnell wieder hinein, die Fenster schließen und noch ein Aspirin nehmen. Vielleicht bekommt Ewald Provision von Bayer?

Ewalds Plastiken sind übrigens recht hübsch, in seinem Vorgarten stehen schon ein lebensgroßer Zwerg (also, ein wirklich recht großer Zwerg), ein Reiher, ein Geier, ein Biber (überlebensgroß) und ein Hase, der Männchen macht. Der Hase gefällt mir sogar richtig gut, aber ich werde den Teufel tun und Ewald fragen, ob ich ihn (also den Hasen) haben kann. Ich will überhaupt nichts mehr von Ewald, ich will nur, dass er AUFHÖRT!!!

Gestern bin ich rübergegangen und habe ihm erstmal Komplimente gemacht. Er hat sogar die Säge abgestellt, um von mir zu hören, wie toll er sägt. Dann habe ich ihn gefragt, ob er eigentlich ein Gewerbe angemeldet hat und die Plastiken verkauft. Vielleicht stehen sie ja schon bei Dawanda, und ich habe wieder mal nichts mitgekriegt? Nein, die verschenkt er, an sehr gute Freunde, oder er stellt sie in seinem eigenen Garten auf. Aber vielleicht meldet er irgendwann auch ein Gewerbe an, wenn noch mehr Leute kommen und ihm erzählen, wie toll seine Figuren sind. Er hat auch (erzählte er mir unaufgefordert) eine Genehmigung der Gemeinde, bis acht Uhr abends zu sägen. Weil es ja eine Liebhaberei ist, ist er nicht an die Richtlinien für Gewerbetreibende gebunden.

Ich habe mir erst mal verkniffen, zu fragen, ob er DURCHGEHEND bis acht Uhr abends sägen darf.

Statt dessen ging ich heute wieder hinüber und fing wieder an, ihm zu erzählen, wie toll er sägt. Gleich hat er die Säge wieder abgestellt, um das zu hören. So ein toller Künstler wie er, meinte ich, muss doch eigentlich ein Atelier haben. In Fulda gibt es solche Räume zu mieten, im alten Gleiswerk, die sollen sogar richtig stylish sein. Das kann er sich leider nicht leisten, hat er gemeint. Nicht als Frührentner. Vielleicht, wenn er erst sein Gewerbe angemeldet hat und die Miete für das Atelier von der Steuer absetzen kann. Aber das wird er erst dann machen, wenn Leute kommen und seine Figuren kaufen wollen. Vorher hat es ja keinen Sinn.

Der Hase gefällt mir verdammt gut, aber ich werde nicht fragen. Ich werde NICHT fragen! NEIN!!!

Aus Verzweiflung ging ich heute mittag zu meiner anderen Nachbarin hinüber, um sie zu fragen, ob sie eigentlich keinen Anstoß nähme an dem ununterbrochenen Kreischen der Säge. Meine andere Nachbarin hat die Terrasse auf der anderen Hausseite, weil sie ein Eckhaus hat. Auf ihrer Terrasse war wirklich kaum etwas zu hören. Sie saß mit der Zeitung in einem Liegestuhl und trank Kaffee. In der Terrassenecke stand ein über-überlebensgroßes hölzernes Eichhörnchen. Ich fragte sie gar nicht erst wegen der Säge, es wäre sinnlos gewesen.

Vor dem Haus gegenüber sind seit gestern hölzerne Riesenpilze aufgetaucht. Da nach Unterstützung zu suchen, hat wohl auch keinen Zweck.

Statt dessen denke ich jetzt nachts, wenn es schön ruhig ist, über Maßnahmen im Alleingang nach. Protestaktionen. Ich verlege meine häuslichen Tätigkeiten jetzt auch auf den Bürgersteig. Aber was bringt das? Ich könnte auf dem Bürgersteig Wolle spinnen, aber mein Spinnrad ist nicht laut genug. Ich könnte Bilder malen (dito) oder meine Wäsche bügeln (dito). Ich könnte auch Geschichten schreiben. Diese hier schreibe ich zum Beispiel gerade auf dem Bürgersteig, deshalb muss ich jetzt auch zu Ende kommen, weil der Akku an meinem Notebook in den letzten Zügen liegt. Aber all das ist ja nichts gegen Ewalds Säge; ich müsste mir etwas einfallen lassen, was WIRKLICH Anstoß erregt. Ein Gewerbe, das ich auf dem Bürgersteig betreiben könnte und das die Nachbarschaft so richtig stört. Ich wäre dann bereit, es einzustellen, wenn er seine eigene Sägerei einstellt. Was für Gewerbe betreibt man auf dem Bürgersteig? Aber ich kann nicht mehr richtig denken wegen des vielen Aspirin, mir fällt nichts Passendes ein. Und jetzt ist mein Akku auch endgü

Die Ohren frei ...

Die Frau im Nachbarstuhl muss älter sein als ich, wahrscheinlich weit über sechzig. Nachdem ich mich gesetzt habe, kann ich nur noch ihre Knöchel und Füße sehen, schmale Knöchel und gepflegte Füße mit pink lackierten Nägeln.

Kurz darauf kommen die Füße der Friseuse in mein Blickfeld. Die Friseuse ist ungefähr Mitte zwanzig. Sie hat blau lackierte Zehennägel, aber die Sandalen, die sie trägt, sind fast das gleiche Modell wie die ihrer Kundin.

Sie bemerkt es im gleichen Augenblick wie ich. „Sehen Sie mal, wir haben die gleichen Sandalen“, sagt sie. Die Kundin antwortet nicht sofort, vermutlich vergleicht sie und stellt schließlich fest: „Aber ich habe die schöneren Füße!“

Martina, die meine Haare schneidet, kann sich das Lachen kaum verkneifen. Ich muss an einen Vorfall vom letzten oder vorletzten Jahr denken, den Besuch einer Freundin. Wir hatten uns fast zwanzig Jahre lang nicht gesehen, da rief sie mich an einem Sonntagvormittag an: sie sei zufällig ganz in der Nähe, ob sie jetzt gleich mal auf einen Kaffee kommen könne. Ich war völlig überrascht, hatte nur zehn Minuten Zeit, mich aus meiner Wochenendschlamperei aufzuraffen und mich irgendwie zurechtzumachen. Zwanzig Jahre … Ich rannte ins Bad, überprüfte Gesicht und Haare, rannte an den Kleiderschrank und entschied schließlich, dass in so kurzer Zeit nichts zu machen war. Sie musste mich so nehmen, wie ich bin, zwanzig Jahre älter. Ich suchte mein schönstes Paar Ohrringe heraus. Meine Ohren waren nicht merklich gealtert, die konnte ich gefahrlos zur Schau stellen.

Die ältere Kundin ist aufgestanden, eine andere nimmt Platz und schiebt ihre Füße in mein Blickfeld – auch sie trägt ganz ähnliche Sandalen. Vermutlich sind die gerade in Mode. Martina bemerkt es und fängt wieder an zu kichern. Ihr Schere fährt um meinen Nacken.

„Die Ohren ganz frei, bitte“, sage ich.

Nun ist er da ...

... der neue Grangé. Hoffentlich wieder Thrillertrash vom Feinsten.




Und bei der Gelegenheit mache ich gern ein wenig Reklame für die LeseInsel Bochum, die mir zuverlässig noch vor offiziellem Erscheinungsdatum das Objekt meiner Begierde mit dem Aufkleber "Zefira" zukommen lässt.




Ich bin dann mal lesen.

Wäsche trocknen für Analphabeten



Oh Mann, das wird echt schwer. Schon Bild 1 gibt mir Rätsel auf. Wer längliche Augen hat, darf eckig grinsen, muss sich aber damit abfinden, dass die Dusche auf dem Kopf steht ...?
Bild 2: Im zweiten Stock links kein Hemd, im zweiten Stock rechts dagegen erwünscht.
Jetzt wird es einfacher:
Bild 3: Deckel zumachen.
Bild 4: Knöpfe drücken (die nicht am Gerät dran waren; vielleicht dahinter oder darunter).
Bild 5: Geld einwerfen, Gerät anstellen.
Bild 6: Wasserschüssel zurechtmachen und Seerosen pflanzen.

Nun beginnen wir wieder mit 1: Wasserschüssel schaukeln. 2: Handy einstecken. 3:Deckel auf, aber nicht bei Wirbelsturm (was Sinn macht; wir wollen ja nicht, dass die Wäsche wegfliegt). 4: Trotz Wirbelsturmvermeidung hüpft das oberste Hemd von rechts nach links; vielleicht hüpfen die anderen noch hinterher, aber das kriegen wir nicht mehr mit, weil wir 5. den Deckel wieder zumachen.

Ob die Wäsche danach trocken ist - keine Ahnung. Mich beschäftigt mehr die Frage, warum der Hersteller davon ausgeht, dass wir nur brettige Hemden zu trocknen haben. Trägt der selbst keine Unterhosen und denkt, alle anderen tun es auch nicht? Was ist mit Handtüchern? Socken? Na gut, letztere haben wir auf dem Campingplatz wirklich nicht gebraucht.

Um nicht den Eindruck zu hinterlassen, ich hätte mich beim Campen nur um die Wäsche bekümmert, hier noch ein Bild:



Das ist der Lac d'Arpy, ein Bergsee in der Rutor-Gruppe im westlichen Aostatal. Wir haben eine großartige Aussicht auf den Montblanc gehabt.
Das Tollste, was dieser Kurzurlaub zu bieten hatte, war ein Feuerwerk bei Gewitter - am Genfer See nämlich. Leider war das platterdings nicht zu fotografieren. Aber großartig.

Wäsche waschen für Analphabeten

Es wird Zeit für eine neue Dokumentation meines Scheiterns. Diesmal an einer Waschmaschine auf einem Campingplatz. Ich vermute, dass es am Lac d'Annecy war, aber es hätte überall passieren können. Die Waschmaschine ist extra für Analphabeten oder "native speakers" eingerichtet.

Tadaa:



Ich zerlege das mal in überschaubare Arbeitsschritte:

Bild 1: Tür aufmachen, damit das Hemd reinhüpfen kann. Tür zumachen.
Bild 2: Verschiedene Knöpfe drücken (die sich übrigens so nicht an der Maschine befanden, jedenfalls habe ich sie vergebens gesucht. Vielleicht waren sie drunter oder dahinter?).
Bild 3: Schalter drehen (der war immerhin dran), Geld einwerfen. Eine Viertelstunde warten.
Bild 4: Wenn die Viertelstunde rum ist, Maschine anstellen.
Bild 5: Ein Stück Pizza essen. Dann die Tür aufmachen.
Bild 6: Tür wieder zumachen, Maschine anstellen, Knöpfe drücken (siehe Bild 2).
Bild 7: Aufs Klo gehen, und zwar im Dunkeln. Tür aufmachen. Hemd hüpft raus.
Bild 8: Wenn das Hemd wegfliegt, zurück zu Bild 3 und 4.

Da mein Hemd brav am Boden blieb, war der Vorgang nach Bild 7 abgeschlossen. Die Wäsche war zwar nicht wirklich sauber, aber wir wollen nichts Unmögliches verlangen.

In diesem Sinne: Schön, wieder daheim zu sein.

Heidelberg

auf abschüssigem pflaster
steht die suppe
schief im teller.

auf der brücke eine ziehharmonika
schlimm falsch gespielt ...
wolkenbälle rufen
hawai, hawai.

reiseleiter tragen
schirme voran,
man weiß ja nie.

wer es noch nicht glauben will
streitet am flussufer,
giftige worte fallen
über ameisen, rinks lechts rinks lechts.

noch zu blauer stunde
wirbeln worte in messbecher.
hin und her.
hawai, hawai.

In der Oper schwimmen gehen ...

Frau ohneeinander erzählt hier anschaulich, wie es bei ihr mit der Oper angefangen hat, und empfiehlt jedem Opernneuling, der sich für ein bestimmtes Werk interessiert, mit dem intensiven Anhören der Ouvertüre zu beginnen - wenn ihm die interessant vorkommt, dann wird auch die Oper selbst nicht an ihm vorbeitönen. Das war heute bei Schmollfischens ein Anlass, mit der Fischtochter, die sich gerade für ein Musikstudium eingeschrieben hat, das Thema Ouvertüre zu diskutieren. Es gibt Ouvertüren, die sofort aus dem Alltag herausbeamen (L'Elisir d'Amore), solche, die wie eine Filmmusik die Handlung emblematisch nachzeichnen, aber das transzendente Moment des Werks verschweigen (Le Nozze di Figaro); solche, die umgekehrt das transzendente Moment vorwegnehmen und quasi einen Schatten auf das ganze Werk vorauswerfen (Don Giovanni), und solche und solche Ouvertüren, und manche Opern haben auch gar keine Ouvertüre, sondern der Tenor singt sofort los (La Damnation de Faust) oder es gibt vor jedem Akt eine Sinfonia, siehe Händel oder Vivaldi, und und und.

Meine eigene Begeisterung für die Oper kann ich an einem speziellen Anlass festmachen, und zwar dem Mozartjahr 1992. Da gab es im Fernsehen zuerst den Film "Amadeus", in dem sowohl das Requiem als auch der "Don Giovanni" eine besondere Rolle spielen, und kurz danach die Don Giovanni-Verfilmung von Joseph Losey mit dem phantastischen Raimondi als Don. Bis dahin war Oper für mich so etwas gewesen wie ein Film mit ziemlich schwachbrüstiger Handlung und besonders aufdringlicher Filmmusik. Vielleicht ist "Don Giovanni" besser als jede andere Oper geeignet, den Zuschauer von dieser Auffassung zu heilen: das ist nämlich eine Oper, die ohne Musik überhaupt nicht zu verstehen wäre, weil sie von Momenten durchsetzt ist, in denen die Musik etwas anderes sagt als der Text - und die Musik sagt immer die Wahrheit. Ich habe damals jedenfalls verstanden, dass in der Oper die Musik selbst die Geschichte erzählt, und diese einfache Verschiebung des Fokus hat für mich praktisch auf einen Schlag das Genre Oper überhaupt erschlossen.

Meine erste Opernaufführung war zufällig auch ein Don Giovanni. Ich war damals gerade umgezogen und hatte eigentlich gar keine Karte mehr bekommen, mich aber auf die Warteliste setzen lassen, und ich hatte Glück. Mehr oder weniger. Die Aufführung war herzerweichend miserabel, schon zur Ouvertüre rauften Bauern auf der Bühne. Zurückgekommen bin ich immerhin mit der Erkenntnis, dass die Musik nicht kaputt zu kriegen ist, da kann die Aufführung noch so mies sein. Damals saßen übrigens neben mir zwei alte Damen, die die Oper überhaupt nicht kannten und keine Ahnung hatten, was passieren wird. "Man geht ja wegen der Musik rein", trösteten sie sich. Das ist für mich undenkbar; das Handlungsgerüst muss ich vorher kennen, sonst rauscht alles an mir vorbei. Auch wenn ich mir eine Oper im Fernsehen anschaue, schlage ich vorher im Opernführer nach, was ungefähr passieren wird, damit ich mich auf die Musik konzentrieren kann.

Ich habe ein Faible für Alte Musik, und woher das kommt, weiß ich absolut nicht mehr - irgendwann muss ich zum ersten Mal Monteverdi gehört haben, und irgendwann (sehr viel später) hörte ich zum ersten Mal den Orfeo. Dazu sage ich jetzt nichts, weil mir einfach die Worte fehlen. Der Orfeo ist für mich immer noch etwas ganz Besonderes, obwohl ich nicht weiß warum. Die beglückendsten Momente im Zusammenhang mit Opernmusik hatte ich bei Monteverdi - oder im Zusammenhang mit der Stimme meines Lieblingssängers. Hm.

Molière

Wir schauen uns eine DVD an, den Film über Molière von Mnouchkine, erster Teil.

Die Karnevalsfeier, der brennende Heuwagen. Die Nacht im Schuldturm. Die abbröckelnde weiße Schminke im Gesicht. Die Szene, als Zigeuner die Karrenpferde schlachten und das rohe Fleisch fressen.

- Damals hast du angefangen mit dem Schreiben, weiß ich noch.

Was? Ich schrecke auf. Das war 1978. Damals habe ich nicht angefangen. Ich habe geschrieben, seit ich schreiben kann. Ich schrieb schon lange, ehe ich das erste Mal von Molière gehört habe.

- Und jetzt habe ich wieder aufgehört mit Schreiben, sage ich humorlos. Auf dem Bildschirm beginnt der Mistral zu pfeifen, eine Freilichtbühne fliegt im Wind davon, mitsamt den darauf stehenden Schauspielern, die lachen und schreien und sich an die Kulissen klammern.

Der Film ist zu Ende. Den zweiten Teil schauen wir uns morgen an, sage ich. Öffne die Schublade des DVD-Spielers, nehme die Scheibe heraus, vorsichtig auf der Zeigefingerspitze balanciert, und frage mich, woher ich so genau weiß, dass uns nicht bis morgen alles andere auch weggeflogen sein wird.

Blubbern als Kunst!

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