schmollfisch liest

Einst und jetzt

Zum x-ten Mal habe ich soeben Patricia Highsmith' Roman "Der süße Wahn" gelesen. Das Buch ist seit Jahren eines meiner liebsten, und zwar deshalb, weil Frau Highsmith hier eine meiner Lieblingskonstellationen exemplarisch vorführt: Der Protagonist, der dem Leser zunächst völlig normal erscheint. Bis der Leser merkt, dass das Roman-Ego und damit der Leser selbst einem völlig falschen Weltbild aufgesessen ist, sind schon so viele Seiten zurückgelegt, dass man es kaum schafft, sich aus der unheiligen Allianz mit der Hauptfigur wieder zu lösen.

Aber das nur am Rand, mir ist nämlich noch etwas anderes aufgefallen. In den Amazon-Kritiken zu diesem Buch findet sich folgender Satz:

Ich fand das mit den noch nicht vorhandenen Handys und der ständigen Suche nach einer Telefonzelle in dem Roman irgendwie befremdlich (obwohl es für die damalige Zeit ja logisch ist, dass es zu jener Zeit noch keine Mobiltelefone gab), weil man es heute eben anders gewohnt ist. Ebenso interessant und im ersten Moment gewöhnungsbedürftig fand ich Sätze wie "Er setzte sich an seinen Schreibtisch und tippte einen Brief (...) auf der Schreibmaschine" (anstatt am PC).

Das erinnert mich an einen Absatz in einem Roman von Sigrid Undset, in dem von "der Romantik des Automobils" die Rede ist und die Frage gestellt wird, ob sich spätere Generationen noch daran erinnern werden. Die Romantik des Automobils ist uns in den Zeiten des Klimawandels in der Tat abhanden gekommen. Beim Lesen solcher Zeilen kann man nur staunen darüber, wie schnell eine fundamentale Veränderung sich manchmal vollzieht. Undsets Roman spielt, wenn ich mich recht erinnere, hauptsächlich zwischen den Kriegen und ist in vielen Punkten durchaus aktuell.

Aber zurück zu Patricia Highsmith. Der Grund, warum ich sie hier erwähne, ist nämlich folgender:
Ihr Held David Kelsey ist seit Jahren verliebt in eine Frau, die einen anderen geheiratet hat. David hält das für einen fatalen Irrtum ihrerseits und ist überzeugt, dass sie sich irgendwann für ihn entscheiden wird. Bis dahin wartet er halt und schreibt ihr verliebte Briefe. Als gut verdienender Ingenieur hat er sich ein Haus auf dem Land gekauft, in dem er nur an den Wochenenden wohnt und das er für seine Angebetete eingerichtet hat. Und nun kommt der springende Punkt: Das Haus hat er unter einem anderen Namen, nämlich dem Namen William Neumeister, gekauft.
Es ist amüsant zu sehen, wie im weiteren Verlauf Bekannte von David ihm nachspionieren und irgendwann verwundert feststellen, dass er jedes Wochenende in einem Haus verschwindet, das William Neumeister gehört. Was mag sich dort wohl abspielen? Warum verschweigt David Kelsey beharrlich, wo er freitags nach Dienstschluss hinfährt? "Ein Freund von mir. Guter alter Bill!", schmunzelt er, als ein Kollege ihn darauf anspricht. Jedes Wochenende?
Einem heutigen Leser würde da sofort die einzig naheliegende Schlussfolgerung einfallen: David Kelsey muss schwul sein und gibt es nicht zu. Klasse. Patricia Highsmith' Personal denkt nicht im entferntesten an so etwas. Die Leute finden alle möglichen Deutungen, nur nicht die eine, die dem heutigen Leser sofort ins Auge springen würde.

So ändern sich die Zeiten. Und ich denke darüber nach, wie dieser Roman wohl heute geschrieben würde.

Habe ich schon erwähnt, dass es einfach ein geniales Buch ist?

Vielleicht dauert es nur noch wenige Jahre und es wird unter Historica geführt.

Der Kafka-Dreher

Ich öffne die Vitrine für eine neue Art von Dummsätzen, die sozusagen Dummsätze im weiteren Sinne sind; im engeren Sinn müsste man sie wohl als eine besondere Art von Lese- bzw. Hörerlebnis bezeichnen. Leider habe ich erst zwei davon, aber sicher kommen noch mehr dazu; Dummsätze sind ja Herdentiere.

Los geht's. In einer Biographie über Franz Kafka (von Ronald Hayman) las ich folgenden Abschnitt: "Am 19. August beantragte Kafka mit einem ärztlichen Attest eine Woche Urlaub, der schon am folgenden Tag gewährt wurde. Am 4.September brach er zusammen -" - ich lese schockiert fingertrommelnd weiter - "mit Max Brod und dessen Bruder Otto, der im Vorjahr Ferien am Gardasee gemacht hatte, dorthin auf." Uff. Das ging ja gerade noch mal gut!

Ich nenne diesen Satz den Kafka-Dreher und dachte einige Wochen, er sei der einzige seiner Art. Heute abend ist mir der zweite über den Weg gelaufen, diesmal nicht gelesen, sondern gehört. Fernsehansage zum Tatort nächste Woche: "Eine junge Mutter wird brutal ermordet ... von ihrem Neugeborenen ..." WIE BITTE??? "... fehlt jede Spur." Ach so.

Man sollte als Fernsehansagerin besser überlegen, an welchen Stellen man Pause macht.
Und als Leser auch.

Weitere Kafka-Dreher sind herzlich willkommen. Es kann ja wohl nicht sein, dass es nur diese beiden gibt.

Schmollfisch seufzt

Er streckte seine Hand aus und berührte sie an der Schulter. An ihrem Oberarm. Dicht unter der Schulter. Mit seiner linken Hand. Er streckte seine linke Hand aus und legte sie auf ihren Oberarm. Mit der anderen Hand ergriff er ihre Rechte und hielt sie fest. Ruhig. Warm. Sicher. Er stand dicht vor ihr. Nur eine Handbreit war zwischen ihr und seiner Brust. Sein Gesicht war nah. Sehr nah. Sie atmete den Duft. Den Duft seiner Haut. Seine Augen waren nah. Ganz nah. Sie waren heiter. Leicht. Warm. Nah. Sie sah seine Lippen. Hell. Er hatte solche schönen Lippen. Fest und weich. Sie fühlte seine Hand auf ihrem Oberarm. Es war heiß. Von seiner Hand ging eine Wärme aus, die durch ihr Kleid drang. Durch den weichen, dünnen Stoff ihres hellgrauen Kleides. Die andere Hand hielt sie fest. Sie erwiderte den Druck. Mit ihrer Hand.

(...)
*)

Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ich hätte bei Herrn zur Megede und Modeste bleiben sollen.


Gut, dass ich wenigstens vorher ein richtig gutes Buch hatte, nämlich "Arthur & George" von Julian Barnes. Das hätte vielleicht auch dreißig Seiten kürzer sein können, aber nicht dreihundert.

_______________________________
(* aus "Ballerina" von Gabriel Barylli)

...

Hah! Es ist da! Grangés Neuestes!
Echt krass g...es Junkfood zum Lesen - wie oft habe ich schon gesagt, dass ich Kartoffelchips liebe? - und ich bin süchtig danach ...

Bilder Upload

Man beachte den Aufkleber:

Bilder Upload

Frisch von der LeseInsel Bochum. Vielen Dank!

Gruß vom schmollfisch (für 'ne Weile jetzt abgetaucht)

Modeste, Reitpferd, Nachschlag

Die gestrigen Überlegungen zu der Frage, wie viele Reitpferde Frau Modeste ihr eigen nennt, sind, wie dem Fisch inzwischen klar geworden ist, nicht unbedingt logisch. Man kann einen Wintermantel besitzen, ohne einen Sommermantel zu haben; man kann sogar einen Apfelschimmel im Stall stehen haben, ohne dass ein Birnenfuchs daneben stünde oder ein Blauschimmelkäse daneben läge. Halten wir also fest: Modestes Sommerrappe heißt nicht deshalb so, weil sie ihn sommers reitet, während ab November der Winterrappe Dienst hat. Sondern, wie hier nachzulesen ist, der Sommer- und der Winterrappe sind nicht richtig schwarz, sondern je nach Jahreszeit auch mal braun.

Eigenartigerweise schweigt sich die Quelle darüber aus, wann welcher Rappe schwarz ist und wann braun. Es kann doch wohl nicht sein, dass der Sommerrappe im Sommer schwarz ist, dank der intensiven Wintersonne aber winters ausbleicht? Schon wieder dräut die Logik am Horizont. Wie dem auch sei, Blaustrumpf, die dem Fisch die obige Quelle verlinkt hat, lenkte die Aufmerksamkeit des Fischs auf folgenden Gesichtspunkt: Ist Modestes Rappe folglich nicht lichtecht? Achtung - kann je nach Jahreszeit ausbleichen! Nicht mit anderen Farben zusammen waschen! Ein Schuss Essig in den letzten Spülgang bringt einen Teil der Leuchtkraft zurück! Modeste reitet eine Billigzosse vom Discounter, womöglich Import aus Hongkong! Herr zur Megede hat diese Person nicht so richtig ausreifen lassen.

Das ist aber nicht der einzige Vorwurf, den ich ihm mache, und damit kommen wir mal wieder zur Literaturkritik. Die Beschäftigung mit landwirtschaft- und jagdlichen Belangen gebiert ja eine überlegene Ausstrahlung, die aus der Sicht des Laien manche Unterhaltung erschwert, weil es Ausdrücke hagelt, die man noch nie gehört hat. Das sei den Fachleuten von Herzen gegönnt; es hat ja jeder seine Nische und macht es sich da drin behaglich. Warum muss sich aber diese Grundhaltung bis in die literarischen Früchte der fachkundigen Autoren fortsetzen? Ich will jetzt gar nicht wieder Herrn zur Megede niedermachen, der hat im letzten Eintrag genug einstecken müssen. Nehmen wir statt dessen William v. Simpson, der in den 1930er Jahren die Familienschmonzette "Die Barrings" schrieb, die damals ein Bestseller gewesen sein muss (meine geerbte Ausgabe entstammt dem 390. Tausend!!). Simpson war, wie Wikipedia uns belehrt, der Sohn eines Pferdezüchters, wovon er sich offenbar nicht mehr vollständig erholt hat; jedenfalls ventiliert er Sätze wie diesen: "Unter den Remonten hatte die Druse furchtbar gewütet." Wer will und Google zur Hand hat, mag herausfinden, dass Remonten dreijährige Pferde sind, aber das konnte Simpson ja schlecht voraussetzen - 1937 gab es noch kein Google! Die Druse, schließt der Fisch messerscharf (schon wieder logisches Denken), muss eine Pferdekrankheit sein, und zwar eine schlimme, da sie "wütet". Zwei Seiten später wird dem Fisch auch klar, was für eine Krankheit die Druse ist: Sie befällt die Beine der Pferde. Da beschreibt Simpson nämlich eine Massenpanik unter achtzig Remonten mit den Worten: "Dreihundert Hufe donnerten auf Barring zu" - was bedeutet, dass unter den achtzig Remonten zwanzig dreibeinige Pferde gewesen sein müssen, oder zehn zweibeinige, oder fünf beinlose Pferde, die den anderen fünfundsiebzig auf dem Bauch hinterherrutschen. Ja. Da muss die Druse wirklich furchtbar gewütet haben. Abfallende Pferdebeine! O Horror!

Ich schwöre, wenn mein Spinnkrimi jemals fertig ist, dann werde ich jeden einzelnen Gegenstand, den ich mit einem Fachausdruck belege, genau erklären. Ich werde sogar erklären, woher die Doppelbedeutung des Wortes "spinnen" kommen könnte. Man hat nämlich früher in den Irrenhäusern die Irren spinnen lassen, damit sie zu etwas nützlich waren. Vermutlich gehören wir Spinnerinnen zu den Nachfahren derjenigen, die man irgendwann hat laufen lassen, weil sie harmlos waren.

Modeste, Reitpferd ...

Über Dummsätze habe ich ja schon mehrmals geschrieben. Es gibt aber auch Sätze, die für sich genommen gar nicht dumm sind, mich aber aus irgendeinem anderen Grund nicht mehr loslassen wollen. Zum Beispiel folgender Satz:

"Modeste hat kein Reitpferd!"

Am besten übt man das vor dem Spiegel ein. Es ist im Ton tiefster Entrüstung zu sprechen, so wie die Oma etwa nach dem ersten Enkelbesuch zum Opa sagen würde: "Chantal hat kein Dreirad!"

Zufällig weiß ich noch genau, wo der Modeste-Satz herkommt, nämlich aus Balzacs Roman "Modeste Mignon". An den Zusammenhang kann ich mich just leider nicht erinnern. Da mir der Satz nicht mehr aus dem Kopf geht, ich aber auch keine Lust habe, den ganzen Roman nochmal zu lesen, nur um den Satz dingfest zu machen, habe ich mit Modeste und Reitpferd gegoogelt. Da hat sich ein Abgrund aufgetan. Der Abgrund führt den Namen Johannes Richard zur Megede und gähnt beim Gutenberg-Projekt. Herr zur Megede ist ein (sehr zu Recht) vergessener Autor, der sein Elaborat dem "Fräulein Luise Voigt" zugeeignet hat, "zur Erinnerung an italienische Frühlingstage". Die titelgebende Heldin Modeste ist nun weit davon entfernt, kein Reitpferd zu haben. Sie hat offenbar mindestens deren vier. Laut Auskunft von Herrn zur Megede reitet sie nämlich "ihren Sommerrappen". Was nach dem Gesetz der Logik bedeutet, dass mindestens noch ein Winterrappe und ein Sommerschimmel (oder -fuchs) existieren müssen, wahrscheinlich sogar auch noch ein Winterschimmel oder -fuchs. Herbst und Frühling wollen wir mangels Platz im Stall mal außen vor lassen, zumal auch noch ein "Inspektorbrauner" drin steht. Es wird jedenfalls auf den ersten Blick klar, dass die Heldin den Namen Modeste, der den gleichen Wortstamm wie modesty = Bescheidenheit oder Mäßigung besitzt, sehr zu Unrecht führt.

Ach ja. Kürzlich war auf mehreren News-Seiten über die Auswirkungen romantischer Liebesromane auf die weibliche Seele nachzulesen. Ich zitiere: «Er nahm sie in seine männlichen Arme und beugte sich mit seinen Lippen zu den ihrigen» - solche und ähnliche Sätze können für Frauen nach Ansicht einer bekannten britischen Psychologin psychische Folgen haben. Ich persönlich bin der Meinung, solche Sätze können für keinen Leser, ob männlich oder weiblich, gesund sein. Herr zur Megede hat das offenbar nicht gewusst, oder die psychische Gesundheit des Fräulein Luise Voigt war ihm wurscht (da könnte man übrigens einen interessanten Krimi draus machen). Ich zitiere erneut, diesmal Herrn zur Megede:

Es ist ein wundersamer Reiz um eine im lachenden Frühling weinende Frau! - Die singenden Bäume stimmten wieder ihren Liebesgesang an - aber er klang voller, wilder, wie schwüles Frühlingssehnen, wie heißes Liebesgewähren... Und auf einmal fühlte sich Modeste emporgehoben, geküßt, gepreßt, in tödlich starker Umarmung. Sie wollte schreien - die Stimme erstarb. Sie wollte sich losreißen - die Muskeln versagten. Es war ein so dürstender Männermund, so fiebernde Augen, so stammelnde Laute...
Sie wollte die weichen Lippen voll Abscheu schließen und öffnete sie doch voll Verlangen. Die Augenlider sanken ihr. Das große, das uferlose Gefühl strömte zu ihr hinüber, zwang sie. Sie küßte wieder - sie mußte. Aber die Frauen küssen bei der ersten Liebessünde - halb Scham, halb Lust. Sie hörte, sie sah nichts mehr - nur die purpurwipflichen Bäume und ihr wild klagendes Liebeslied glitten vor ihren heiß verschleierten Sinnen. Es war eine tiefe köstliche Ohnmacht, deren Dauer man nicht kennt, deren Nervenzittern man nur nachspürt.


Dem ist nichts hinzuzufügen. Das ist nicht nur ungesund, das hat Suchtpotential. Lesen Sie weiter! Hier! Ich will purpurwipfliche Bäume sehen! Auf zur Megede!!

Ps. Meine liebe Freundin Blaustrumpf hat mich darauf hingewiesen, dass der Besitz eines Sommerrappen nicht den eines Winterrappen notwendig bedingt, siehe hier. Ich korrigiere also: Modeste hat mindestens ein Pferd, denn der Inspektorbraune gehört vermutlich nicht ihr, sondern dem Inspektor. Da ihr in dem teilweise oben zitierten Kapitel vom Reiten des Sommerrappen dringend abgeraten wird, denn "er hat zwei Tage gestanden und keilt sich mit allen Pferden", müssen noch ein paar andere da sein. Sonst hätte der Sommerrappe ja nichts zum Keilen.
Danke Blaustrumpf!

PPS. Ich habe gestern seit ich weiß nicht wie vielen Monaten zum ersten Mal wieder unseren alten geerbten Mercedes gefahren. Aber der hat sich mit niemandem gekeilt. Er ist ja auch ein Allwetterweißer.

Shardik

Was geschähe, wenn der Messias heute auf die Erde zurückkehrte? Uralte Frage, unzählige Male literarisch verarbeitet - und natürlich ist die Antwort immer von der Geschichte unserer Kirche beeinflusst, siehe Dostojewkis Großinquisitor-Legende. Aber es geht auch anders.

Man stelle sich einen Wald vor, an dessen Rand ein Volk von Jägern und Fischern haust, gerade kunstfertig genug, um Seile zu drehen, Boote zu bauen und mit Angeln oder Pfeil und Bogen Jagd zu machen. Einst hat dieses Volk weit im Süden eine blühende Stadt besessen, doch das ist lange her, und seit es daraus vertrieben wurde, ist es auf den Stand halber Barbarei zurückgesunken. Nun breitet sich nördlich des Flusses, an dem dieses Volk wohnt, ein Waldbrand aus, der neben einer Menge anderer Tiere einen gewaltigen Bären zum Fluss treibt, eine gut zweimal mannshohe Bestie, stark genug, um ein Haus zusammenzuschlagen. Und dieser Bär erscheint dem Volk als Retter, als Zeichen, dass es nunmehr dazu berufen ist, die Stadt zurückzuerobern.

Von außen betrachtet, ist es schwer nachvollziehbar, warum eine Horde von Menschen, die sich als Priester begreifen, das Objekt ihrer Verehrung kunstfertig betäuben (eine Priesterin wird dabei zerquetscht), in Ketten legen, in einen Käfig sperren und zweihundert Kilometer weit in eine Stadt zerren, um es dort in einer Festung unterzubringen und ihm zu huldigen. Der Mensch zahlt es seinem Gott heim. Aber warum eigentlich? Was geht in den Köpfen vor? Eine solche Geschichte irgendwie globalauktorial zu erzählen, wie ich es gerade tue, ist keine Kunst. Kunst ist hingegen, die Gedanken, Pläne und Ziele der beteiligten Menschen zu beschreiben, mit nicht mehr als einer Handvoll Einzelner im Fokus, an deren Beispiel alles durchexerziert wird, was in einem solchen Fall an bewussten und unbewussten Motiven mitspielt. Nichts geschieht zufällig; jeder Beteiligte wird mit all seinen Wünschen, Ängsten und Visionen vorgeführt: die Priesterin, der Heerführer, der plötzlich zur Autoritätsperson avancierte einfache Fischer, der den Bären zuerst gesehen hat, und nicht zuletzt die Profiteure, denen es völlig egal ist, wer gewinnt, wenn sie nur ihren Sack voll machen können. Wenn die Stadt erobert ist, der Bär in der Stadtfestung Wohnung genommen hat und der einstige Jäger und Fischer zum Priesterkönig aufgestiegen ist, ist der Kulminationspunkt erreicht. Aber, wir ahnen es schon, es ist noch nicht das Ende.

Nun folgt der Abstieg, und zwar ebenso akribisch und sorgfältig vorgeführt wie der Aufstieg der ersten Hälfte. Der Bär kommt infolge eines misslungenen Attentatsversuchs frei, verlässt die Stadt und strebt seiner Heimat zu, und der Priesterkönig, der einstige einfache Fischer, muss ihm folgen, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Der abgewickelte Faden der Geschichte wird quasi wieder aufgespult, aber unter sehr veränderten Vorzeichen. Der Priesterkönig findet nirgends Unterstützung, sieht sich vielmehr allein gelassen mit dem Bären, der infolge von Verwundung und Krankheit immer mehr verfällt. Kennt jemand die typische Kinoszene einer Auto-Verfolgungsjagd durch eine Großstadt? Links und rechts werden rücksichtslos Leute niedergemäht, andere Autos angefahren und schwere Unfälle ausgelöst; die Kamera kümmert sich nicht darum, sondern behält eisern die beiden Hauptbeteiligten im Fokus. Man stelle sich eine solche Verfolgungsjagd im Rückwärtsgang vor: die Verfolger müssen zu Fuß zurückwandern, sämtliche Trümmer auflesen und Verwundete bergen und pflegen. Genau das muss, symbolhaft, unser Priesterkönig tun. Er geht die komplette Spur seines Krieges ab und kommt am Schluss als völlig gebrochener Mann an das Westufer seines alten Heimatflusses, für ihn der Rand der bekannten Welt, denn diesen Fluss hat noch niemand, den er kennt, überschritten.

Ich erspare mir die letzte Konfrontation, den Gipfel des Elends, den Tod des Bären und die Katharsis der Hauptpersonen – ich will ja nicht das ganze Buch erzählen. Übrigens bekommt man es regulär nicht mehr, jedenfalls nicht in Deutsch. Meine Taschenbuchausgabe ist vor zehn Jahren auseinandergefallen und mit etwas Mühe konnte ich antiquarisch eine gebundene Ausgabe ergattern, die zu meinen Fixstartern für die Insel gehört; und das, obwohl ich außer „Der Herr der Ringe“ und „Gormenghast“ jede Fantasyliteratur in weitem Bogen umfahre. Der Autor unseres Bärenromans, Richard Adams, ist in den Siebzigern durch eine im besten Sinn anrührende Kaninchengeschichte weltberühmt geworden. Obwohl ich im allgemeinen Hasen vor Bären den Vorzug gebe, ist „Shardik“ meiner Meinung nach das bessere Buch als „Watership Down“. Nachdem ich dieses Buch seit 1980 zum dritten Mal gelesen habe, denke ich wieder mal darüber nach, warum eigentlich manche Bücher zu Bestsellern werden und andere, die ein Millionenpublikum verdient hätten, nach wenigen Jahren wieder in der Versenkung verschwinden. Falls einem meiner Leser auf irgendeinem Ramschtisch der Roman „Shardik“ in die Hände fällt, bitte zugreifen. Es ist eines der besten Bücher, die ich kenne. (Die Taschenbuchausgabe ist bemerkenswert dämlich illustriert, aber in gebundener Form macht das Buch ohnehin mehr Spaß).

Ach ja, ich wollte eigentlich den „Wüstenplanet“ lesen, da ich vor kurzem noch mal Gelegenheit hatte, mich über die unfreiwllige Komik der DiLaurentis-Verfilmung schlappzulachen. Nachdem ich immerhin 150 Seiten bewältigt hatte, ließ meine Energie erdrutschartig nach. Ich griff mir „Shardik“ und fraß die über 500 Seiten an einem einzigen Wochenende. Es wird nicht das letzte Mal sein.

Bauer findet Frau nicht

Den „Schwedenkrimis“ (die auch aus Norwegen, Finnland oder gar Island stammen dürfen) wird eine Tendenz zur Sozialkritik und vertiefter Psychologisierung nachgesagt. Ich weiß nicht, ob Martin Beck und seine Kollegen als Urgestein des Schwedenkrimis bezeichnet werden können; die derzeitige Hype hat jedenfalls mit Wallander begonnen, und an Wallander zeigt sich exemplarisch, was den Schwedenkrimi ausmacht: leicht mürrische Skepsis gegenüber dem modernen Leben, überforderte Polizei, verzweifelte Ermittler und ebenso verzweifelte Täter (meistens). Ein fröhlicher Ermittler wie Hakan Nessers Gunnar Barbarotti hat die undankbare Rolle eines bloßen (etwas naiv wirkenden) Kommentators zu Nessers Romanplots. In einem der drei Bücher taucht er erst nach dem ersten Drittel auf, im aktuellen Roman „Das zweite Leben des Herrn Roos“ gar erst in der Mitte. Den Großteil aller drei Barbarotti-Romane nimmt das eigentliche Geschehen um „die Tat“ ein, von dem Barbarotti, soviel erschließt sich dem Leser jedenfalls, bloß die Oberfläche ankratzt. So weit, so schön. Klingt eigentlich reizvoll.

Trotzdem habe ich beim Lesen des „Herrn Roos“ mehrmals das Bedürfnis verspürt, mir zwischendurch Luft zu machen wegen des Ärgers, den dieses Buch in mir auslöst. Ante Valdemar Roos, ein Angestellter in den Sechzigern, gewinnt eine Riesensumme beim Fußballtoto und benutzt die Kohle, sich ein Häuschen im Wald zu kaufen, wo er sich vor seiner nervigen Familie zurückziehen kann. Ist ja sein gutes Recht. Das Grundproblem des Herrn Ante Valdemar Roos sei kurz mit einem längeren Zitat illustriert:

Nach dem samstäglichen Kaffee am Vormittag und nachdem er mehrere Male erklärt hatte, wie es ihm gelungen war, seine Brille in der Dusche zu zerbrechen, zerfiel der Tag in drei Teile.
Zuerst fuhren sie ins Coop-Kaufhaus nach Billundsberg und kauften Lebensnotwendiges für dreitausend Kronen ein. Das dauerte drei Stunden. Dann fuhren sie nach Hause und begannen, diese lebensnotwendigen Dinge auseinanderzurupfen und auf verschiedene Art und Weise anzurichten. Das dauerte ungefähr genauso lange.
Anschließend duschten sie und machten sich fertig. Das dauerte bei Valdemar eine Viertelstunde, anderthalb Stunden bei Alice. Valdemar schaffte noch ein zehnminütiges Nickerchen.
Um sieben Uhr klingelte es an der Tür. Alices alte Studienkollegen (…) waren gekommen.
Dann saß man zusammen und schaufelte all die zubereiteten Dinge – plus ein unterschiedlich ausfallendes Quantum an Wein und Schnaps – in sich hinein, das dauerte vier Stunden und fünfundvierzig Minuten.


Rest geschenkt. An anderer Stelle wird noch erwähnt, dass Ante Valdemar Roos seine gesellschaftlichen Pflichten dadurch aufzulockern pflegt, dass er sich während solcher Zusammenkünfte auf die Toilette verkriecht. Er bleibt einfach auf der Brille sitzen und döst so lange vor sich hin, wie mit Anstand machbar ist, ohne aufzufallen.

Als ich diese Passagen las (die zitierte Stelle ist nur ein Beispiel von vielen; das ganze erste Drittel des Buches beschäftigt sich nur damit, solcherart den Druck bildhaft zu machen, unter dem Herr Roos steht), glaubte ich, in einen Roman von Julian Symons geraten zu sein. Er hat Bücher geschrieben, die sich mit einer ähnlichen Personenkonstallation beschäftigen. Übermächtige Frau (Nesser schreibt einmal über Alice, dass sie ihre Fäuste beim Reden „in das stemmt, was einmal ihre Taille gewesen war“), kleiner und irgendwie grauer Mann, ein Übermaß an gesellschaftlichen und beruflichen Pflichten. Nur hat Symons seine Bücher in den Fünfzigern geschrieben. Da waren sie vermutlich interessant. Ich habe einige davon gelesen, als mich die Entwicklung des Kriminalromans im allgemeinen interessiert hat. Dass heute noch ein Krimiautor eine solche Konstellation zusammenstrickt, um das Handeln seiner Hauptperson zu motivieren, finde ich gelinde gesagt erstaunlich. Jedenfalls dann, wenn diese Hauptperson als Sympathiefigur aufgebaut wird.

Schon im zweiten Barbarotti-Roman "Eine ganz andere Geschichte" gibt es erst recht spät eine Gegenstimme – der Leser erfährt irgendwann im letzten Sechstel, dass es wirklich eine ganz andere Geschichte ist, die er liest (an diesem Punkt habe ich das Buch übrigens in die Ecke geschmissen und erst ein Vierteljahr später weitergelesen). In Herrn Roos’ zweitem Leben kommt die Gegenstimme zu spät und ist zu schwach, um meinen hoffnungslosen Ärger über diesen Komplettversager noch irgendwie mildern zu können. Er mag weder seine Frau, noch mag er die angeheirateten Töchter, noch die sogenannten Freunde der Familie, was natürlich auch sein gutes Recht ist, aber er macht obendrein auch noch Frau, Töchter und die ganze übrige Mischpoke für die Armseligkeit seines Lebens verantwortlich. Nein, das sagt er natürlich nicht ausdrücklich. Er sagt ja überhaupt so gut wie nie etwas ausdrücklich. Statt dessen kauft er sich ein schwarzes Notizbuch und nimmt sich vor, jeden Tag, den er in seinem Exil zubringt, einen Satz hineinzuschreiben, „einen richtig gehaltvollen Gedanken über das Leben und seine Bedingungen“. Da steht dann zum Beispiel drin: „Nur selten ahnt der Bauer beim Schach die Absichten seines Meisters“. Aha. Wäre ja eine nette Sache, mal einen Kriminalroman aus der Sicht eines Bauern beim Schach zu lesen. Schade nur, dass der Bauer bis zum Schluss nichts ahnt und die Ziellinie, auf der er Dame werden könnte, nicht mal von weitem zu sehen bekommt. Einmal zieht er ein Feld schräg und schlägt. Wie ein Bauer es halt macht. Wenn der Meister es will. Aber wer ist eigentlich sein Meister? Hakan Nesser jedenfalls nicht. Er lässt seinen Protagonisten buchstäblich ins Leere laufen.

Ich hoffe, Nessers nächste Hauptperson kriegt ein wenig mehr vor sich. Sonst war das mein letzter Barbarotti. (Obwohl ich beim Schwedenkrimi übrigens genau diejenigen Bücher bevorzuge, die die Amazon-Kritiker langweilig nennen …)

Sind Tenöre wirklich doof?

Ja, es geht so das Gerücht ...

Aus einem Interview mit Rolando Villazòn vom November 2010:

Wenn Sie nach Frankreich gehen, werden Sie feststellen, dass die Leute dort ein ganz anderes Bild von mir haben als in Deutschland. Ich glaube, es hängt mit der Sprache zusammen. Da ich nicht so gut Deutsch sprechen kann, habe ich mich dafür entschieden, den Clown den Bus fahren zu lassen. So fühle ich mich sicherer. Es ist eine Art und Weise, mich selbst, meine Gefühle zu beschützen. Bevor ich das Publikum langweile und wie ein Idiot wirke, weil ich meine Gedanken nicht so vermitteln kann, wie ich es will, führe ich meine Blödheit lieber vor. Aber einen solchen Transfer macht jeder, der auf der Bühne steht. Jede Reaktion, jeder Angriff, jede Bewunderung, die wir erhalten, zielt nicht auf unsere Person. Für das Publikum, für die Gesellschaft, ist es wichtig, dass es seine Gefühle loswerden werden kann. Gegenüber der Figur, nicht der Person.

Ich halte es mal fest.
(Quelle hier: sedddeutsche.de)

Lustiger lesen

In dem parodistischen Roman „Der Herr der Augenringe“ kommt ein Held namens Bromosel vor, der außer einem „Schwertgehenk“ (was ist das eigentlich?) eine Karottenhose und sehr spitze Schuhe trägt. Wer Boromir aus dem „Herrn der Ringe“ kennt, findet absolut keine Ähnlichkeit, bis auf das Schwertgehenk vielleicht. Bromosel ist denn auch mächtig beleidigt, dass der Autor des „Herrn der Augenringe“ ihm ein so lächerliches Aussehen mitgegeben hat, und offenbart sich irgendwo im Text folgendermaßen: „Bromosel, der Mann mit den spitzen Schuhen, war beleidigt, weil er im Text als ‚der Mann mit den spitzen Schuhen’ bezeichnet worden war.“ (Das ist kein wörtliches Zitat, sondern ein sinngemäßes, ich habe das Buch nicht zur Hand.)

So einen Text kann man natürlich nicht lesen wie einen normalen Text, man sucht überall nach Anspielungen, Wortspielen, Querverbindungen, und wovon der Text eigentlich handelt, ist zweitrangig und wenige Tage nach der Lektüre vergessen (falls man es überhaupt mitgekriegt hat). So einen Fall erlebt der Schmollfisch gerade mit einem deutschen Krimi. Es geht um einen mehrfachen Frauenmörder, und das im Mittelpunkt stehende Ermittlerpaar besteht ausnahmsweise aus zwei Frauen, Staatsanwältin und Polizistin nämlich. Einige Tatumstände legen nahe, dass der Täter die Polizistin im Fokus hatte und die eigentlich ermordeten Frauen nur als Popänze dienen (ob er die vorher um Erlaubnis gefragt hat?). Wie auch immer, ungefähr nach einem Drittel des Buches wird am Rand erwähnt, die Polizistin, Chris mit Namen, sei eine logisch denkende Person, die lieber Bach höre als Schumann.

Aha. Der Fisch macht sich darauf gefasst, dass der Mörder sich als Connaisseur entpuppt, der Britten liebt und einen Auftragskiller gedungen hat, der Händel hört. Aber das wäre zu simpel. Statt dessen wird die Ermittlerin von einem Jugendfreund bedrängt, der Schumann heißt, und der mithelfende forensische Psychologe, der eine nicht unerhebliche Rolle spielt, heißt Bach. Der Fisch fragt sich immerfort, was das bedeutet. Bach ist der Meinung, ein Serienmörder sei nicht therapierbar, die Mordlust sei eine genetische Veranlagung. Prompt wird als erster Hauptverdächtiger ein Mensch festgenommen, der Mendel heißt. Die Ermittlerin ist sich nicht sicher, ob er der Richtige ist, geht in sich und beschließt: „Hier galt es, Bach zu hören“. Mittlerweile ist der Fisch so auf Zwischentöne gebürstet, dass ihm sogar folgende Textstelle merkwürdig aufstößt: Der Ehemann der Ermittlerin legt durchwachsenen Speck in einen Schmortopf – gleichzeitig kneift ihn die Ermittlerin in den Hintern. Was könnte das bedeuten? Nachdem sich ihre Kollegin in einen ebenfalls nicht unverdächtigen Künstler namens Josef Heiliger (der kann's aber nicht gewesen sein, oder??) verliebt hat, hält der Fisch so langsam alles für möglich. Welch ein Trost, dass die Mitglieder der Spurensicherung Waldi, Tommi, Max und Scholli heißen.

Vielleicht wären alle diese Merkwürdigkeiten auch gar nicht weiter merkwürdig, wenn das Buch selbst nicht so sterbenslangweilig wäre, wenn nicht alle Charaktere derart beliebig und austauschbar wären, dass der Fisch nach vier Fünftel des Buches noch immer nicht zuverlässig die beiden Ermittlerinnen auseinanderhalten kann. Man möchte schon beinahe hoffen, dass Bach, Schumann, Mendel und Heiliger alle miteinander ein Mordkomplott geschmiedet haben, um das ganze fade Beziehungsgeflecht in die Luft zu sprengen, und von mir aus dürfen Britten und Händel ruhig die Musik dazu schreiben. Ja bitte.

_____________________________

"Im Herzen rein" von Andrea Vanoni. Dem ersten Leser, der sich per Mail bei mir meldet, schicke ich auf Wunsch das Buch (innerhalb Deutschlands) und wünsche kreatives Lesen, das Buch hat es nötig.

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